Darf ich vorstellen? Glückskind! Kaiserschnittgeburt! Platz an der Sonne! Vor der Türparker!
Ich bin schon positiv zur Welt gekommen, also nicht positiv getestet in irgendwas, also irgendwas was alles so positiv oder auch negativ getestet werden kann und wird und man dann lange überlegt, ob das Ergebnis jetzt positiv oder negativ zu werten ist, sondern mit dem Platz an der Sonne. Also so im Nachhinein betrachtet.
Sehr sehr lange habe ich dies natürlich nicht erkennen können, da es ja eine Selbstverständlichkeit war, dass alles immer so geklappt hat, wie ich das wollte, übrigens auch für meine Eltern, die meine durchgehend guten Noten, für die ich nicht groß lernen musste auf dem Gymnasium , für dessen Besuch ich sogar kämpfen musste, da meine Eltern meinten , eine Realschule täte es auch. Hätte es auch getan, für mich war aber immer schon oben das Ziel. Nicht zwingend, aber dennoch präsent, wobei auch dieses oben immer relativ ist. Der Satz „aber das reicht doch erstmal für Dich“ oder „mehr brauchst Du doch auch nicht um…“ hat sich schon immer mit „und ob“ beantwortet, quasi automatisch, jedoch sprechen wir auch nicht über Motoryachten und Schlösser.
Mein Leben stellte keine allzu große Herausforderung dar, zumindest habe ich es nie so empfunden und denke heute oft darüber nach, ob andere eventuell doch an der ein oder anderen Hürde gestrauchelt oder gar gescheitert wären und es sich nur für mich einfach nur anders angefühlt hat. Einfach halt.
Mir flog alles zu, die Schulnoten, das leichte Lernen, die immer großen, wenn auch oft wechselnden Freundeskreise, die unzähligen Jungs, von denen ich beim reinkommen in eine Disco (so nanntet man das damals) mir eine Handvoll ausguckte und die stumm von mir Auserwählten tatsächlich wie von Geisterhand nach einer Weile auf mich zukamen, damit ich dann, bis zum nächsten Discobesuch, mit einem von denen gegangen bin (auch das nannte man früher so) Tja das war noch lange lange vor Tinder usw, funktionierte aber einwandfrei.
Auch als es ans wirklich fundamentale Thema Kinder bekommen ging, habe ich selbstverständlich die jeder Fraus Wunschkombi, erst ein Junge und dann ein Mädchen bekommen, logo, sportliche 1,5 Jahre hintereinander weg und in einem auch logo für später sinnvollen und gewünschten Alter von Anfang 20, wie man das halt so machte, zumindest meiner Meinung nach und weil ich das so wollte, was aber nicht heißt, meine Kindern seien geplant gewesen. Nein eher herzlich willkommene Unfälle, von denen ich heute weiß, es hätte mir nichts besseres passieren können und es hätte auch keinen besseren Zeitpunkt gegebenen, denn so brauchte ich mir darum schon in jungen Jahren keinerlei Sorgen und Gedanken mehr machen, wann man wohl Kinder bekommen sollte, erst Karriere? Eine vernünftige Wohnung? Geld, um denen was bieten zu können? Weltreisen? Oder zumindest mal im Ausland gewesen sein, um nichts verpasst zu haben da das Leben mit Kindern ja dann schlagartig vorbei zu sein scheint. Ich hatte nichts davon, lediglich meine Kinder und heute alles Zeit, Geld und die Freiheit zu leben, was ich vermeintlich verpassen hätte sollen.
Man könnte meinen, alles, was ich wollte, habe ich bekommen . Was soll ich sagen? So war es und so ist es auch. Und selbst, wenn ich manchmal etwas warten musste oder einen vermeintlichen Umweg gegangen bin, hat sich dieser hinterher als wichtig und genau richtig erwiesen.
Für mich gab es nur selten einen Grund, an mir oder dem Leben zu zweifeln. Gut ,das habe ich oftmals ganz ganz anders gesehen, denn zwischen 12 und 18 sind mir so einige Ungerechtigkeiten begegnet, meine Freundinnen haben mehr Taschengeld bekommen, ich musste eine Brille tragen und C.wollte nicht mit mir gehen, weil ich zu jung war, obwohl ich eine Woche später schon 13 wurde, klar, meint man an solchen schlimmes Fällen zugrunde zu gehen, bin ich aber sonderbarerweise nicht.
Ich habe mir diesen Platz an der Sonne nie nehmen lassen, denn es war meiner. Fakt.
Auch als mein Sohn krank wurde (ich habe es bereits angeschnitten) ist seine Krankheit letztendlich gut verlaufen trotz der wirklich nicht unbedingt erfolgsversprechenden Diagnosen.
Es ist der rote Faden meines Lebens – ich wünsche, ich spiele! Ich habe ausschließlich nur gute Gedanken zugelassen, später auch Menschen gehen lassen, die mir nicht gut taten oder meine Energie raubten, ich habe regelmäßig meine Wünsche ans Universum gesandt und sie wurden geliefert, pünktlich oder auch zeitverzögert, aber immer wie bestellt.
Job, Karriere, Männer, Familie, Freunde, Wohnung!
Umso härter traf es mich nun im letzten Jahr, ohne zu wissen, dass ich selbst der Verursacher meiner negativen Gedanken war. Schwer zu sagen wie es dazu kommen konnte bzw ich es zulassen konnte, meine Kräfte zu vergessen und mich darin willen- und wehrlos im Kreis zu bewegen. Plötzlich hatte ich Ängste, Sorgen, Tränen, Herzschmerzen und ungute Gefühle, die ich weder zuordnen noch mit ihnen umgehen konnte oder gar wollte. Je mehr ich mich jedoch dagegen wehren wollte, desto manifestierter wurden sie.
Ich war nicht ich, habe ich tatsächlich für`n Moment vergessen…
Mein Mann hatte einen Motorradunfall im letzten Frühjahr, das Kind in ihm ging mit ihm durch und spielte ihm übel mit, wobei wir auch da nicht vergessen dürfen, dass es hätte weitaus schlimmer enden können, wenn wir nicht mit dem Hintern an der Sonne säßen.(mein Herzensmann ist übrigens mit mir an einem Tag geboren, kein eigener Prinzessinnentag mehr seitdem) Trotz alledem hat er irgendwie meinen Lauf gestört. Nicht absichtlich und nichts, was nicht anderen auch passieren kann und weitaus schlimmer passiert ist.
Ich hatte mir einen zauberhaften Start hier unten gewünscht und auch verdient, da gewollt, dadurch dass dieser jedoch dann nicht soooo zauberhaft begann, wie bestellt, habe ich mich doch tatsächlich aus dem immer so lässigen Gleichgewicht bringen lassen.
Heute, knapp 1 Jahr später, weiß ich, dass die negativen Gedanken mich gefangen hatten und für eine lange Weile nicht loslassen wollten oder hatte ich nur nicht die Kraft, mich selbst daraus loszueisen?
Seit ziemlich genau 2 Wochen bin ich zurück in meiner sonnendurchfluteten Welt, am Ende wird nämlich alles gut und wenn es nicht gut ist, dann ist es eben noch nicht das Ende. So siehts doch aus meine Lieben 🥰
Auf ein großartiges 2021 und zwar exakt so, wie ich es will.